Paulis Postažs
Der lettische Maler Paulis Postažs wurde 1976 im Seebad Jurmala geboren und lebt mit seiner Frau und den beiden Töchtern in der lettischen Hauptstadt Riga. Von 1987–1994 besuchte er die Rozental-Kunstschule in Riga. Danach absolvierte er von 1994 bis 2000 ein Masterstudium in Malerei an der Kunstakademie in Riga. Seit 1992 sind die Werke des lettischen Malers in Einzelausstellungen zu sehen. Ab dem Jahr 1999 sind sie auch in den großen Ausstellungen von Kunsthäusern, Museen und bei namhaften Galerien im Ausland vertreten. Auch in Deutschland gab es vielbeachtete Ausstellungen des in Riga lebenden Malers wie bei der Berliner TVDART Galerie mit der Einzelausstellung „Aus der Distanz“ oder bei der schleswig-holsteinischen NordArt in Büdelsorf.
Paulis Postažs bevorzugt großformatige Bilder, deren Sujets er in seiner unmittelbaren Umgebung findet, vor allem in seiner Familie. Er arrangiert seine detailgenau dargestellten Figuren zu sehr ruhigen Genremomenten, in denen die Zeit stillzustehen ja zu weilen abwesend zu sein scheint. Paulis Postažs vermittelt diesen Eindruck des aus der Zeit Gefallenseins durch den nur monochromen, oft verschwommenen, leeren Raum. Seine Technik ist an den alten Meistern orientiert, akribisch, fast fotorealistisch und streng figurativ. Sie erinnert an die Frührenaissance und die altniederländischen Meister. Bei genauerem Betrachten zitiert sein Werk auch die Neue Sachlichkeit der 1920er Jahre und erinnert in Details an Otto Dix.
Postažs hat einen ganz eigenen, unverwechselbaren Stil entwickelt. Seine Bilder fallen so gänzlich aus dem Rahmen zeitgenössischer Moderne und befassen sich dennoch mit der Gegenwart. Dies aber durch eine sehr subtile Art, mal etwas ironisch, mal eher traumverloren. Durch seinen zuweilen surrealistisch wirkenden Malstil hinterfragt Postažs die vordergründige Wirklichkeit auf ihren Wahrheitsgehalt. Das tut er meisterhaft mit den Stilmitteln der europäischen Maltradition. Dabei zeigt er quasi durch das Hinterfragen unserer Betrachtungsgewohnheiten auch das hintergründig Absurde in unserem modernen Alltag.
Aktuelle Präsentation: Werke von sind bei der Ausstellung der NordArt noch bis zum 8. Oktober 2017 zu sehen, Kunstwerk Carlshütte, Am Ahlmannkai,
08-2017 Jäger-Dabek