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Der Verteilungskampf hat bereits begonnen

Allen die sich heute noch, sicher in guter Absicht, aber in naiver Beurteilung der Fakten und drohender Gefahren auf die „Wir-schaffen-das-schon-Parolen“ beschränken, werden bald erkennen müssen, dass ein ungezügelter Zuzug von Flüchtlingen und das unstrukturierte und ahnungslos anmutende Umgehen von politisch Verantwortlichen mit dieser Herausforderung zu einer epochalen Erosion gesellschaftlicher Strukturen in Deutschland führen wird. Ein Land, welcher sich zwar immer wieder brüstet zu den reichsten Industrienationen zu gehören, aber schon längst aufgehört hat für eine sozialverträgliche Verteilung von Vermögen zu sorgen und daher Wohlstand bei vielen überhaupt nicht mehr ankommt, wird eine menschenwürdige Integration von Millionen Zuwanderern, unabhängig von den vielfachen Eingliederungs- und Anpassungsproblemen, auch wirtschaftlich nicht mehr seriös stemmen können. Es steht außer Frage, dass Deutschland aus humanistischen Gründen gehalten ist, Menschen, deren Leben unmittelbar bedroht ist, eine Zuflucht zu gewähren. Eine dauerhafte Aufnahme von Zuwanderern, die in unserem Land aber lediglich die Verbesserung ihrer wirtschaftlichen Verhältnisse suchen, wird diesen Staat an die Grenzen seiner Leistungsfähigkeit bringen. Jedem sollte klar sein, dass Deutschland kein Land ist, wo den Bürgern die gebratenen Tauben in den Mund fliegen. Die Tatsache das über 6 Millionen Mitbürger staatliche Transferleistungen (Arbeitslosengeld II und Sozialgeld) beziehen und heute schon weit über eine Million Menschen regelmäßig auf Spenden von Tafelorganisationen angewiesen sind, schätzungsweise 330.000 Menschen bereits auf der Straße leben und hier kurzfristig mit und mit einer Steigerung auf weit über 500.000 zu rechnen ist, bezahlbarer Wohnraum immer knapper wird und eine ausreichende Zahl an Arbeitsplätzen für Geringqualifizierte fehlt, macht die Brisanz der aktuellen Situation mehr als deutlich. Ein Verdrängungs- und Verteilungskampf zwischen „alten“ Armen und neuen Bedürftigen ist bereits entfacht, nur ein Beispiel dazu: Wer mit Verantwortlichen von Tafeln spricht, bekommt zu hören, das die Lebensmittelspenden gleich bleiben, in manchen Regionen sogar rückläufig sind und sich die bisherigen Kunden große Sorgen um ihre Zuteilungen machen, da durch den massiven Andrang von Flüchtlingen die Verteilung an jeden Einzelnen geringer ausfällt. Jene, die ihre Ängste um die weitere Entwicklung in unserem Land äußern, sollten daher nicht reflexhaft als ausländerfeindliche Rechtspopulisten stigmatisiert werden, sondern als Vermittler von Denkanstößen wahrgenommen werden. Bei aller Willkommens-Euphorie darf eine realistische Betrachtung der Gesamtumstände nicht nach dem Motto „Es kann nicht sein, was nicht sein darf“ ausgeblendet werden.10-2015 TH